Wintergrün

Spannend, was der eigene Balkon im Winter noch an Grün hergibt. Zwar haben wir (mal wieder) einen milden Winter. Die ersten Fröste sind nun aber auch schon durch. Folgendes Grün kann ich noch immer von meinem Balkon ernten:

Grünkohl ist ein typisches Wintergemüse. Wie die meisten Kohlarten (Rotkohl, Wirsingkohl, Rosenkohl…) verträgt er kühle und kalte Temperaturen. Grünkohl gehört zu den Kohlsorten mit dem höchsten Gehalt an Vitamin C. Mit ca. 105–150 mg/100 g zählt roher Grünkohl zu den Vitamin-C-reichsten Lebensmitteln überhaupt. Als Smoothie-Fan kann man den rohen Grünkohl wunderbar im Grünen Smoothie verwenden.

 

P1030006Erdbeerblätter landen beim mir auch regelmäßig im Grünen Smoothie. Wer allerdings allergisch auf Erdbeeren reagiert, sollte darauf verzichten. Ansonsten wird Erdbeerblättern aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe eine adstringierende (zusammenziehende) Wirkung zugeschrieben. Volkstümliche Anwendungsgebiete sind leichte Durchfälle, Gurgeln bei Entzündungen im Mund oder Hals. Für einen Erdbeerblättertee übergießt man 1g (etwa 1 Teelöffel) fein geschnittene Erdbeerblätter mit kochendem Wasser. Die Ziehzeit beträgt 5 bis 10 Minuten. Bei leichtem Durchfall wird empfohlen, mehrmals täglich eine Tasse trinken. Aufgrund der fehlenden Wirkungsnachweise erfolgt die Verwendung ausschließlich in der Volksheilkunde.

Mohrrübenblätter wachsen auch noch ganz mutig bei winterlichen Temperaturen im Balkonkasten. Die Blätter vieler Wurzel- und Knollengemüse wie das Radieschenlaub und Fenchelgrün sind essbar und gesund. Manches Blatt, wie das vom Kohlrabi, enthält mehr Vitamine als die Knolle. Junge Blätter eignen sich super für Salate oder für den Smoothie. Vieles, was oft aus Unkenntnis in der Biotonne oder auf dem Kompost landet, kann gegessen werden. Es sei jedoch auch darauf hingewiesen, dass nicht jedes Grün essbar ist. Doch nicht alle Pflanzenblätter sind der Gesundheit zuträglich. Hier sollte man sich vorab gut informieren. Das Grün von Tomaten, Paprika und Kartoffeln sind nicht essbar, denn sie enthalten Stoffe wie Oxalsäure oder Solanin. Letzteres kann Kopfschmerzen oder Atemnot auslösen.

Jiaogulan wächst wunderbar auf meinem Schattenbalkon. Ich staune, wie lange die Blätter den kalten Temperaturen trotzen. Ich vermute, dass sie einen straffen Frost, wie er nächste Woche mit minus 10 Grad Celsius kommen soll, nicht vertragen. Doch wenige Grad unter Null scheint zu gehen. Der Balkon in der Stadt hat ja nun mal auch den Vorteil von etwas milderen Temperaturen als auf dem freien Land. Über Jiaogulan kann man wirklich viel berichten. Es gibt dazu schon einiges an Literatur. In meinem Beitrag über das „Kraut der Unsterblichkeit“ könnt Ihr gern mehr dazu lesen.
Vogelmiere hat sich heimlich in meinen Balkonkästen eingenistet. Auch sie trotzt den kalten Temperaturen sehr lang. Neben Giersch, Brennessel und Co werden sie immer noch in vielen Gärten bekämpft. Und dabei haben unsere „Unkräuter“ weitaus mehr an Nährstoffen zu bieten als unsere heutzutage überzüchteten und überlagerten „Lebens“mittel. Die deutsche Sprache ist hier aus meiner Sicht absolut irreführend.

Vielleicht sollten wir Möhrengrün und Vogelmiere nicht nur unseren Tieren, sondern uns selber füttern?

Zum Beispiel werden der Vogelmiere schmerzlindernde Heilpflanzenqualitäten zugeschrieben. Der Geschmack der Vogelmiere erinnert an jungen rohen Mais. 50 Gramm Vogelmiere entsprechen in etwa dem Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen. Zu große Mengen sollte man jedoch aufgrund des Saponingehalts nicht verspeisen. Das Gesetz der kleinen Mengen gilt aus meiner Sicht für alle Heil- und Wildkräuter. Ab und zu nasche ich auf dem Balkon ein paar Blättchen, auch im Winter. Und natürlich landen immer mal wieder Blätter in meinem geliebten Grünen Smoothie 🙂 wer hätte das gedacht 🙂

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Hier nun noch mein Rezept meines Winterbalkon-Smoothie in Bildform:
Zu den Balkonzutaten habe ich noch Banane, Äpfel und Spinat hinzugefügt.

 

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